
Blutzucker messen. Das A
und O in jeder Diabetestherapie.
Im Schnitt 5 mal piekse
ich mich an 365 Tagen im Jahr in einen meiner Finger.
Nach einem kurzen Blick
auf meine Hand und intensiver Inspektion der Fingerspitzen, kann ich
sagen, dass darunter in letzter Zeit wohl am meisten mein rechter
Mittelfinger gelitten hat.
Ich würde ihn ja gerne
trösten und Besserung versprechen, aber angesichts meines
Blutzuckermessverhaltens, das mittlerweile zu einem vollkommen
automatisierten Vorgang geworden ist, über den ich nicht mehr auch
nur eine Minute nachdenke, kann ich das wirklich nicht versprechen.
Genauso wie die Sache
mit dem Pieker wechseln
Was haben wir im letzten
Jahrzehnt nicht alles ausprobiert, damit ich endlich häufiger die
Lanzette wechsel. Fakt ist: Auf circa 50 Teststreifen folgt mit Mühe
und Not eine gewechselte Lanzette.
Ok, zugegeben: Gesteigert
habe ich mich da in den letzten Jahren definitiv.
Heute umfasst eine
Lanzette immerhin eine Trommel mit etwa 10 Nadeln die rotieren.
Damals hingegen habe ich problemlos auch mal eben eine
Lanzette wochenlang genutzt (Grüße an dieser Stelle an meine ehem.
Diabetologin, meinen Papa und all die Anderen die seit einigen Jahren
am Versuch des regelmäßigen Lanzettenwechsels mit mir zusammen
scheitern).
Auch hier würde ich gerne
Besserung loben. Aber ich muss realistisch bleiben und weiß ja aus
diversen Quellen, dass ich nicht der einzige Diabetiker mit dieser
"Herausforderung" bin.
Hallo Teststreifen?
Seid ihr noch da?
Das oder zumindest
etwas sehr ähnliches muss ich mir gedacht haben, als ich mir das
Verhalten angewöhnt habe, von dem ich euch nun erzählen
werde.
Denn irgendwann sprach
mich mal ein aufmerksamer Mitmensch darauf an, was es denn für einen
(medizinisch sinnvollen) Grund gäbe, dass ich die Dose mit den
Teststreifen beim Auspacken immer schüttle.
Und eine Antwort darauf
habe ich bis heute noch nicht. Ich tue es immer noch. Seit dem ich
drauf achte, kann ich behaupten, dass es weniger wird, aber zu meinem
Blutzuckermess-Ritual gehört das (vollkommen überflüssige)
schütteln der Teststreifendose unterbewusst immernoch.
Ursprünglich diente das
ganze sicher einmal um zu hören, ob sich in der Dose auch tatsächlich
genug Streifen befinden. Wann ich allerdings aufgehört habe auf das
Klackern zu hören und stattdessen nur die Handbewegung übernommen
habe, kann ich euch nicht sagen.
Genauso wenig kann ich
euch sagen, woher das folgende Verhalten kommt.
Denn ähnlich wie damals
in der Schule, als man mich als eine der wenigen und ersten mit Uhr
fragte, wie spät es ist und ich 2 Minuten später wieder drauf
schauen musste, weil ich vergessen hatte, wie spät es ist, geht es
mir beim Blutzuckermessen.
Ich messe meinen
Blutzucker und wenn mich jemand wenige Sekunden bis Minuten später
fragt, wie er denn nun war, bleibt mir nichts anderes übrig als auf
den Speicher meines Gerätes zu verweisen. Die Blutzuckerfestplatte
in meinem Kopf scheint nämlich seit jeher einen ireperablen Fehler
zu haben.
Aber solange ich trotz
dieses Fehlers weiterhin keine Blutzuckermessgeräte verliere und es
alles in allem auch immer wieder schaffe mich mit dem Diabetesmonster
zusammen zu raufen, soll auch das mir recht sein. Denn genau dafür
ist der externe Speicher (im Messgerät) doch da, oder?
Habt ihr auch
Gewohnheiten, T(r)icks das Blutzuckermessen betreffend? Oder kennt
ihr vielleicht sogar eines der von mir oben beschriebenen Verhalten? Wie messt ihr euren Blutzucker?
Ich bin gespannt.
